Von einer fiktiven Zugfahrt Erich Kästners erzählt diese Musik-Theater-Revue. Die Geschichte spielt in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Möglicherweise ist er gerade wieder einmal auf dem Weg von seiner Münchner Freundin zu seiner anderen Freundin in Berlin. Vielleicht reist er von einer Verlagsbesprechung oder einer Lesung heim. Nichts Genaues weiß man nicht.
In einem Zugabteil trifft er einen jungen Mann, mit dem er in ein sehr privates Gespräch verfällt. Kästner hat es ja schon in seinem „Emil“ so treffend angemerkt: „Eine seltsame Einrichtung, diese Coupés. Man trifft auf wildfremde Leute und binnen ein paar Stunden hat man das Gefühl, man kenne sich schon ewig. Manchmal kann es sehr nett sein, manchmal aber auch nicht.“
Dieses Mal ist es nett. Sehr nett. Und informativ. Privates und Politisches aus Kästners Leben verweben sich mit den neu vertonten Gedichten zu einem Geschichtenteppich. Erich Kästners Gedichte haben bis heute nichts an Aktualität eingebüßt. Sie rütteln auf, spenden Trost, unterhalten und geben Orientierung in einer chaotischen Zeit. Warnende Parallelen in unserer Gegenwart sind unübersehbar. Wie bereits Kästner anmerkte:
„… man muss den Schneeball zertreten, bevor er zur Lawine wird!“
Die Musiktheater-Revue „Zug. Eine Reise mit Erich Kästner“ ist – nach dem 2016 erstmals aufgeführten Programm „Zwischen Mut und Übermut“ – die zweite große Produktion der von Friedrich Pürstinger und Stefan Schubert gegründeten Kompagnie Zelinzki. Zelinzki versteht sich als Künstlerkollektiv, in dem Theaterleute mit Musikschaffenden eng zusammenarbeiten. Mit der aktuellen Produktion tourt das Ensemble durch Österreich, die Schweiz und Deutschland.
Regie: Eva Billisich, Charly Rabanser
Gedichte: Erich Kästner / Text: Charly Rabanser / Mitdenker: Rupert Henning
Kompositionen/Musik: Friedrich Pürstinger, Stefan Schubert, Markus Peitli, Camillo Mainque Jenny
Schauspiel: Charly Rabanser (als Erich Kästner)
Bühne: Lois Ellmauer
Fotos: Anna Reisinger (fotografiert in der Lokwelt Freilassing)
Dauer: ca. 85 Minuten
Samstag, 17. August 2024, 20:30 Uhr
Theaterfestival hin & weg / Herrenseetheater
3874 Litschau, Strandbadstraße
www.hinundweg.jetzt
Samstag, 1. September 2024, 19:00 Uhr
Zehntstadel Leipheim
89340 Leipheim, Schlosshof 2 (DE)
www.zehntstadel-leipheim.de
Samstag, 28. September 2024, 20:00 Uhr
Kunsthaus Nexus
5760 Saalfelden am Steinernen Meer, Am Postplatz 1
www.kunsthausnexus.com
Dieses Album erzählt von Dingen, die schon mal da waren. Soziale Abgründe, politische Absonderheiten, Verhetzung, Manipulation. Und ist deshalb aktueller denn je. Fast könnte man vergessen, wieviel Menschenliebe und hellsichtiger Humanismus den Texten Kästners, der Geschichte Rabansers und den Liedern der Zelinzkis – trotz allem – innewohnt.
Darüber hinaus schwelgt die CD in musikalischem Überfluss, gespeist aus den Federn von vier Komponisten, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Mirakulös gelingt eine Symbiose verschiedenster musikalischer Sprachen und Formen.
Erhältlich in keinem Fachhandel der Welt. Jedoch erwerbbar über diese Website. Schicken Sie uns einfach eine Mail:
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Zu den erfreulichsten, deutschsprachigen Produktionen des vergangenen Spätherbstes gehört Zelinzki mit einer geheimnisvollen Titulatur und zehn hörenswerte Tracks. Das Quintett mit bekannten Größen aus der Austropop, Folk und Songwriterszene überzeugt instrumental und vokal. Die stets erfrischende Beatrix Neundlinger (voc, flute), eine kontinuierliche Größe am Wiener Folkhimmel, und Mastermind sowie Produzent Stefan Schubert (guit, voc) interpretieren anspruchsvolle Texte von Brecht, Robert Gernhard und anderen Autoren; musikalisch bilden Strings, Sax und Klarinette den Vordergrund, die rhythm group um Meik, wo erforderlich, das pop-orientierte Backing. Schöne Arrangements bieten Überraschungen und ein abwechslungsreiches Hörerlebnis mit Tiefgang, das auch den Anhängern dunkelgrauer Liedern gefallen wird. Man muss die Weltformel demnach nicht verstehen, um dieses Album zu mögen. (Gerhard Strejcek – Concerto 1/2017)
ZELINZKI. Die Weltformel | SWS 550 | LC – erhältlich im wohlsortierten Fachhandel
Beatrix Neundlinger, Stefan Schubert, Alex Meik, Robert Kainar und Friedrich Pürstinger untersuchen mit ihrem Band-Projekt “Zelinzki” die aktuellen Befindlichkeiten der Österreicherinnen und Österreicher in Zeiten von Grenzzäunen und der zweiten allgemeinen Verunsicherung. Der Titel ihres multimedialen Musikprogramms, mit dem sie die Zuhörer auf eine Reise durch literarische und musikalische Genres schickten: „Zwischen Wut und Übermut“.